Bericht von Ina 21.04.2019

Heute folgt mein Rennbericht zum Freiburg-Marathon; diesmal geschrieben in Briefform an Bernhard Schimpl, meinen Trainer der mir meinen ersten auf mich persönlich zugeschnittenen Plan geschrieben hatte, und bei dem ich auf diesem Wege einfach ganz Herzlich Bedanken wollte;
Viel Spaß beim Lesen und bis bald mal wieder,
Ina

Hallo Berny,
Danke nochmals ganz herzlich für deinen tollen Trainingplan und super Beratung im Vorfeld; der Fuß hat nun tatsächlich auch über die volle Distanz gehalten und das Sprunggelenk hat auch brav mitgemacht! :-)
Auch wenn ich’s bedauerlicherweise geschafft habe mir am Abend vor dem Marathon letzten Sonntag den Magen mit einer guten Portion Pasta mit ordentlich Pinienkernen oben drauf so richtig zusammen zu hauen(diese haben zwar bisher noch nie zu Problemen bei mir geführt aber nun ja, bekanntlich ist ja immer irgendwann das erste Mal und ab sofort weiß ich nun dass sich hiermit offenbar auch eine einwandfreie allergische Reaktion in Gang setzten lässt)...
Dafür dass ich dann eigentlich nicht mehr wirklich etwas erwarten konnte nach einer sehr schmerzhaften und schlaflosen Nacht (in der wir schließlich sehr kurz davor waren in letzter Verzweiflung noch einen Notarzt zu rufen) war ich mit dem Gesamtresultat dann keineswegs unzufrieden: Vom Start weg bin ich im anfangs starken Regen gleich lieber aus Vorsicht nur dem 3Stunden30Pacemaker gefolgt, da ich definitiv mit einigen Problemen und Krämpfen rechnete. Zudem hätte ich zum 3:15Pacemaker im Getümmel des Startblocks auch nicht mehr aufschließen können - das Chaos im strömenden Regen zum Start war relativ groß...Fit fühlte ich mich keineswegs und die ersten Kilometer mit Halbmarathon-Läufern und Staffelläufern gemeinsam waren ohnehin nur dafür geeignet nicht zu schnell anzugehen und zu schauen dass man niemanden in die Füße steigt oder nicht selber irgendwie zu Fall gebracht wird - oder aber bis zum Sprunggelenk in einem Schlagloch voll schlammigem Regenwasser versinkt beim Ausweichen, was einem Typen natürlich genau neben mir passiert ist...Außerdem ist Freiburg nicht nur eine relativ wellige Strecke sondern die Altstadt bietet auch so manche Herausforderung - besonders bei Nässe - wie eine Menge schönes, hügeliges Kopfsteinpflaster und einen Haufen Strassenbahnschienen...;-)
Aber da es langsam dann auch aufklarte über dem schönen Badener Land und sich der 3:30-Pacer als äußerst unterhaltsamer und aufbauender Weggefährte hervor tat, wurde es doch irgendwie ein gefühlt extrem kurzweiliger Marathon.
Die zahlreichen - und dass trotz wirklich wenig sonnigen Bedingungen - extrem motivierenden Freiburger & Badener an der Strecke und die eigenen Erinnerungen an meinen ersten Marathon hier vor elf Jahren begleiteten mich auf meinem Weg und auch der Gedanke daran dass natürlich mein Freund Simon und meine Familie, also alle, die wir in der Woche zuvor besucht hatten mit mir mitfieberten gab mir immer wieder Kraft und so purzelten die Kilometer langsam immer schneller dahin und gingen mir tatsächlich immer lockerer von den Beinen.
Schließlich, auf der zweiten Runde nach der wiederholten Überquerung des Dreisam-Flusses, befand ich mich in der komfortablen Situation dass ich das Gefühl hatte dass nun doch noch etwas mehr drin sein müsste - und so zog ich langsam noch einmal das Tempo an und verließ meinen erstklassigen Pacemaker(leider hatte mein Freund auf Grund eines starken Migräne-Anfalls nicht starten können)vorsichtig, und noch nicht ganz sicher ob es nach meiner sehr unruhigen Nacht wirklich eine gute Idee sein würde noch einmal zu riskieren...
Letztlich gelang es mir aber ohne weitere Probleme das Tempo weiterhin immer mehr zu steigern bis ins Ziel und ich erreichte sehr glücklich und zufrieden die Finishline nach 3Stunden und 26Minuten.
Auch wenn ich mir natürlich wegen meines Fauxpas mit dem Zuhause vergessen Anti-Allergikums persönlich nur ans Hirn langen kann:
Für mich war es einfach ein unvergessliches Erlebnis bei meinem Marathon-Jubiläum in Freiburg einen unglaublich tollen Tag zu erleben - ganz OHNE Mann mit dem Hammer, der lies sich nämlich (Überraschung)- ausnahmsweise zum ersten Mal gar nicht blicken auf dieser Distanz!?;-) ...und dafür MIT neuer persönlicher Bestzeit abzuschließen - dem 3.AK-Platz sowie 17.Gesamtplatz bei den Damen:-)
Auf diesem Wege daher noch einmal: Vielen Dank Berny!